Dienstag, 24. Juli 2007

Ursache Zukunft

Exchange Values, Ursache Zukunft, die Ausstellung Beuys-Steiner, die Begegnung mit Shelley Sacks und den vielen anderen Künstlern auf dem großen Kongress zur Menschenwürde, der vom 18. - 21. Juli in Dornach stattfand; All das war für mich eine echte Herausforderung. Die Nähe zum Thema, die innere Verbundenheit mit den dort vorgestellten Initiativen und die vielen Begegnungen mit Menschen, die aus den unterschiedlichsten Lebens- und Arbeitsbereichen kamen, hatte etwas Überwältigendes. Jetzt heißt es für mich, sichten und sortieren, um die Eindrücke zu einem für mich überschaubaren Gesamtbild zusammenzufügen, das ich dann in einem Beitrag auf TdZ-Radio veröffentlichen kann. Es gilt, einen Rahmen zu finden, der die Sicht auf die lebendigen Ideen nicht begrenzt, sie aber auch nicht in wolkenähnliche Dimensionen wandern lässt, die sich dann nach und nach so mit dem Blau des Himmels vermischen, dass die Konturen nicht mehr erkennbar sind. Ich bin nicht sicher, ob Sie verstehen, was ich damit meine. Eigentlich soll es nur heißen, dass es eine Weile dauern wird. Warum ich das nicht einfach sage? Tja, warum wohl?

Bei nerone lese ich, dass er meinen "Redaktionsblog" entdeckt hat. Wie schön! Dann kann ich ja berichten, dass ich demnächst einen Essay von Johannes W. Schneider veröffentlichen werde, der in der letzten Ausgabe von "die drei" erschienen ist. Dort setzt sich Johannes W. Schneider in der ihm eigenen Klarheit und Deutlichkeit mit der Überwindung des Fundamentalismus auseinander.
Ein Zitat soll verdeutlichen, warum ich glaube, dass dieser Aufsatz gut zum obigen Thema passt:
"Es gibt Ereignisse, die fortwirkende Vergangenheit sind, und es gibt neue Ereignisse, die herein wollen. So ist z. B. das Nahost-Problem ein Erbe der Vergangenheit. Wenn ich dagegen etwa die individualisierende Tendenz der indischen Wirtschaft nehme, so ist da eine Zukunft vorausgegriffen. Wir können solche Gebiete in der Zeitgeschichte unterscheiden, in denen Zukunft schon gestaltend wirkt, und solche, in denen Vergangenheit belastet. Gandhi sagte: Wenn wir einen indischen Staat begründen, hat er nur ein Recht, wenn er sich eine Aufgabe stellt, wenn er auf ein Zukunftsziel hin konzipiert ist. Diese Aufgabe brauchen wir gar nicht zu suchen; sie ist schon da: Wir haben eine große Bevölkerung islamischen und hinduistischen Glaubens (damals umfasste Indien ja auch Bangladesch plus Pakistan). Also, die Aufgabe, die uns diese Staatsbildung stellt, ist: religiöse Toleranz. Die gibt es noch nicht. Wir gründen einen Staat, der von der Zukunft her unsere Gegenwart gestalten soll. - Das scheint mir die Überwindung des Fundamentalismus. Meine Identität nicht in einer irrealen rosigen Vergangenheit zu suchen, sondern in einem Zielpunkt, der in der Zukunft liegt."


Donnerstag, 12. Juli 2007

Drüber schlafen, nicht drüber stehen!

Ich habe ein kleines Problem. Ich kenne mich und ich weiß, dass es mir Spass macht, mir seltsam erscheinende Beiträge von Kollegen auf die Schippe zunehmen. Zum Beispiel juckt es mich des öfteren, Artikel anderer Medien, Blogs etc. unter satirischen Gesichtspunkten zu kommentieren. Meistens (nicht immer!) verkneife ich mir das, weil das nämlich bei mir so abläuft: Ich schreibe einen satirischen Kommentar. Dann schlafe ich eine Nacht darüber. Am nächsten Morgen denke ich, eigentlich ist er doch ganz nett, der Kollege, und wer weiß, was er sich dabei gedacht hat. Huch, das ist schon der erste Schritt. Der zweite ist fataler für mich. Ich gehe im Geiste noch einmal durch meine zuletzt verfassten Beiträge und stelle fest, dass sie, mit Abstand betrachtet, auch an manchen Stellen seltsame oder unverständliche Dinge enthalten. Und schwupps, bin ich wieder auf dem Boden. Bleibt mir nur noch anzumerken, dass das vielleicht für andere auch eine gute Möglichkeit ist, das literarische Temperament im Zaum zu halten. Beispiele will ich jetzt keine nennen. Wie gesagt....ich höre ja schon auf.

Dienstag, 3. Juli 2007

Der größte Star der Siegernation. Whow!!

Als Florian Henckel von Donnersmarck geboren wurde, schrieben wir das Jahr 1973. Dass er jetzt von "uns" spricht, verstehe ich nicht ganz, wenn er sagt: "Waren uns Stauffenberg und Konsorten nach dem Krieg noch undeutsche Vaterlandsverräter, so ist uns heute selbst der größte Star der Siegernation nicht gut genug, unseren Übermenschen Stauffenberg zu spielen, wenn dieser Star in seinen persönlichen Überzeugungen nicht ganz auf dem gegenwärtigen Kurs Deutschlands liegt“.
Was für ein "kluger" Satz. Allerdings verstehe ich nicht so ganz, wen er denn da mit "uns" meint? Ich könnte mich nicht an einen "undeutschen Vaterlandsverräter" erinnern. Vielleicht war Stauffenberg so einer in den Augen der alten Kameraden wie z.B. Herrn Filbinger, die bis zum letzten Atemzug ihre Pflicht taten, aber diese Herren sind doch, wie wir wissen, eine aussterbende Spezies. Die 68er kann er ja wohl nicht gemeint haben. Die Neo-Nazis, nein, nicht doch. Da würde es mir auch schwerfallen, von "uns" zu sprechen.
Ich bin, wie viele der kurz-nach-dem-Krieg-Geborenenen mit einem "Helden" Stauffenberg großgeworden. Aber ein Übermensch? Und Tom Cruise der "größte Star der Siegernation"? Wie Frank Sinatra oder Babara Streisand? Nun ja, wir leben in einer Welt der Superlative und da mag man es halt ein bisschen pompöser. Aber dem Interview mit Herrn Stauffenberg junior in der SZ kann ich beim besten Willen keine Amerika-Feindlichkeit entnehmen. Ein pensionierter Offizier. Ein ehemaliger CDU-Abgeordneter. Am Ende gar ist der 72jährige ein Freund von Heiner Geissler und auch als Mitglied bei attac registriert. Dann würde ich verstehen, was Jens Heisterkamp meint, wenn er davon spricht, dass der "Stauffenberg-Sohn" in "seinem moralischen Gestus nur schwer über die nur allzubekannten Amerika-Klischees einer gewissen Generation hinwegtäuscht". Die "gewisse Generation". Soso, ich verstehe. Könnte es sein, dass es bei mancher "gelebten" Amerika-Freundlichkeit schon reicht, wenn einer keinen Hollywood-Schinken mag? Ich kann und mag mir irgendwie nicht vorstellen, dass solche eher peinlichen Ansichten zur einer doch immer postulierten kulturkreativen Weltoffenheit passen. Auch der amerikanische Film ist nicht frei von mancherlei Peinlichkeiten, Kino ist Geschmacksache und jeder möge das doch halten, wie er will. Aber was solls, jedem seine Show. Schön immerhin, dass die Anthros auch unterschiedliche Meinungen haben (dürfen). Es soll ja welche geben, die haben etwas gegen George Bush oder besser, gegen die Führung der USA. Und es kann vermutet werden, dass es sogar amerikanische Anthroposophen gibt, die keine Filme mögen. Es gibt einen schönen Satz von dem Breitmaulfrosch, als die Schlange ihm erzählt, dass sie Breitmaulfrösche frisst. "Die gibts doch hier gaaaanich!"

wundern geschieht immer wieder ...

Vergangen vergessen vorüber vergangen vergessen vorbei die zeit deckt den mantel darüber vergangen vergessen vorbei freddy quinn Als Deut...