Freitag, 28. Dezember 2007

Einblicke - Ausblicke

Noch einmal das Thema "Anthroposophie in Deutschland". Cornelie Unger-Leistner und Wolfgang Voegele von der Nachrichtenagentur NNA fassen in ihrem Aufsatz über das Buch von Helmut Zander die unterschiedlichen Meinungen zusammen und zeigen Ein- und Ausblicke, die die Öffentlichkeit sicherlich noch eine ganze Weile beschäftigen werden. Das vergangene Jahr hat gezeigt, wie notwendig es ist, zu zeigen, dass Anthroposophie mehr ist, als ein paar lila Tücher und 13 Meter Gesamtausgabe im Bücherregal der Steiner-Jünger. Sie umfasst eine Vielzahl von Initiativen, die in sozialen, medizinischen und landwirtschaftlichen Bereichen jenseit von Grabenkämpfen, Häme und kleinkariertem Schubladendenken ihre Arbeit tun, ohne dabei den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ohne die historischen Wurzeln aber ist Anthroposophie nicht denkbar. Diejenigen, die sich ernsthaft mit dem Thema Anthroposophie beschäftigen, sind durch die öffentliche Diskussion aufgerufen, Fragen nicht auszuweichen, ihre Verbindungen zu einer - auch für manche Anthroposophen - unrühmlichen Zeit nicht auszuklammern und zu verleugnen und dort, wo diese Fragen entstehen, diese unter zeitgemäßen Gesichtspunkten zu beantworten.
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Dienstag, 25. Dezember 2007

"..gehört verboten"


An der Umfrage über die Berechtigung unserer Themen-der-Zeit-Seite haben bisher ca. 60 Leser/innen teilgenommen. Wir finden das beachtlich. Einige Kommentare gibt es auch, sie reichen von "sehr interessant" über "ist ok." bis zu "weg damit" bzw. "gehört verboten". Die letzte Aussage finde ich besonders nett. Auch kurios ist, dass ein Leser "Themen unterhalb der Gürtellinie" gelesen haben will. Sollten wir auf unserer eigenen Seite etwas verpasst haben? Oder trug der Steiner-Rudi seinen Gürtel unter den Achseln? Wie dem auch sei, wir lassen uns wegen solcher Aussagen nicht verdrießen, machen weiter wie bisher und hoffen, dass unsere Leserschar wächst und wir es im kommenden Jahr schaffen, die Seite einmal aufzuräumen. Wir haben es uns ganz fest vorgenommen.
Wir wünschen noch eine schöne Weihnachtszeit!

Dienstag, 18. Dezember 2007

Haben Sie keine Frisöre?

Themen der Zeit braucht bisher keinen Spam-Filter, weil wir kaum Spam bekommen. In schöner Regelmäßigkeit aber erhalte ich Post von zwei Herren, die offensichtlich ihren Briefwechsel über den Account von Themen der Zeit abwickeln. Die Briefe beginnen nämlich immer mit "Sehr geehrter Herr Seler" oder "Sehr geehrter Herr Thriene". Nun bin ich weder der eine noch der andere, sondern ich bin einer von etlichen Mit-Empfängern, die auch immer fein säuberlich mit aufgelistet sind. Und das, was die Herren dort schreiben, ist oft so konfus, dass ich mich frage, wes Geistes Kinder die Beiden sind. Es ist irgendwie schon ein Kreuz mit demselben, aber ich glaube, ich kann Herrn Seler nicht helfen. Auch Herr Thriene hat keine echte Chance auf Erwähnung. Doch, noch ein letztes Mal hier:
Wenn Sie das hier lesen, meine Herren, und ich bin überzeugt, dass Sie es tun, bitte, nehmen Sie mich aus Ihrem Adressbuch. Sie nehmen es doch sonst immer so genau. Bitte tun Sie es auch diesmal. Ich möchte von Ihnen keine Post mehr bekommen. Seien Sie gnädig. Themen der Zeit ist ein Non-Profit-Project. Niemand finanziert uns, niemand unterstützt uns. Die Spenden fließen wie Lakritz bei 30 Grad Minus, nämlich überhaupt nicht. Uns gehen die Themen schon nicht aus. Sie aber sollten in sich gehen und uns mit Ihren in Ruhe lassen. Erzählen Sie ihre Geschichten doch ihren Frisören, die arbeiten nämlich - gezwungenermaßen - meist ohne Spamfilter. Wir aber möchten eigentlich auch weiter ohne auskommen.

Dankbar grüßt
Michael Mentzel
redaktion themen-der-zeit

Sonntag, 16. Dezember 2007

Wenn es hochkommt...

Heute: Der Hummer.

Das Foto zu dem Beitrag über die Hummer-Essende Sahara Wagenknecht ist bei Wikipedia ausgeliehen und frei, wenn ich das richtig verstanden habe. Dolles Ding, so ein Hummer. Bei uns sieht man hin und wieder auch so ein Ding. Vor Jahren glossierte ein Kollege mal den Begriff Mehrzweckflugzeug in Verbindung mit dem Phantom-Jäger. Beim Hummer würde ich das ja durchgehen lassen, so etwas lässt sich ja tatsächlich für allerlei einsetzen. Ich stelle mir zwar gerade vor, was meine Kinder sagen würden wenn ich mit einem Hummer als Familienkutsche ankäme, aber Platz ist scheinbar genug in so einem Ding. Ein Mehrzweckauto. Der Blick in den Wikipediaeintrag zeigt, dass es sich tatsächlich um ein Mehrzweckfahrzeug handelt. Der Benzinverbrauch soll sich in Grenzen halten. Nun ja, Amerika ist ein großes Land, fast grenzenlos. Als Kennedy zu Besuch nach Bonn kam, wurden in der amerikanischen Siedlung alle VW und sonstigen deutschen Kleinwagen auf einen großen Platz am Rhein verbannt. So wurde es damals kolportiert. Übrig blieben die Fords, Pontiacs, Cadillacs, und nicht zu vergessen die Oldsmobile. Es waren aber noch genug da, um bei dem Staatgast keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen. Für uns Kinder hatten diese Amischlitten ihre besonderen Reize. Wissen Sie, wo bei einem 57er Station-Wagon von Ford der Benzineinfüllstutzen versteckt ist? Ich schon. Wahrscheinlich mag ich deshalb die amerikanischen Filme, in denen solche Autos mitspielen. Da kommts mir eben manchmal wieder hoch. Aber anders als beim Hummer. Ob der Hummer unserer lieben Frau Wagenknecht hochgekommen ist, weiß ich nicht, fest steht aber, dass ihr das Foto, dass sie beim Essen eines Hummers zeigt, irgendwie quer gesessen haben muss.
Wie gesagt, um beim Hummer zu bleiben, es ist ein Mehrzweckfahrzeug. Man kann damit zum Essen fahren, aber auch in den Krieg ziehen. Wie es einem beliebt. Und um die Glosse des Kollegen nochmals aufzugreifen: Versuchen sie mal, mit ihrer Familie in einem Phantom-Flugzeug in Urlaub zu fliegen. Das geht gar nicht. Mit der Betonung auf "geht", nicht auf "gar".

Sonntag, 9. Dezember 2007

Kultur und Friedfertigkeit

Ein nettes Foto zum Thema "Fleisch" bei Michael Eggert brachte mich auf den Gedanken, dass wir noch nicht alle Hoffnung fahren lassen müssen. Denn wie der folgende Ausschnitt aus Wikipedia zeigt, ist:
"Mit dem westlichen Kulturbegriff [ist] zu meist auch ein Entwicklungsgedanke verbunden: Kultur ist dabei das über den Grundbedarf hinausgehende Potenzial, welches vor allem durch Nahrungsüberfluss zum Entstehen und zur Entwicklung von Wissenschaft und Künsten in den sich so bildenden "Kulturvölkern" genutzt werden konnte. Umgangssprachlich "hat Kultur", wer "kultiviert" ist, im Gegensatz zu "unkultiviert", "primitiv", "roh" oder "barbarisch".




Wer sollte da noch Zweifel an der Friedfertigkeit dieser Helden haben?

Samstag, 1. Dezember 2007

Von Würstchen und von Frankfurtern

Vor einiger Zeit hatte ich hier auf diesem Blog veröffentlicht, dass ich der Meinung sei, jemand wie Andreas Molau könne eben kein Waldorflehrer sein. Nach allem, was ich inzwischen aus dem Medien über ihn und von ihm selbst wahrgenommen habe, ist meine Überzeugung gerade so fest wie zuvor. Vor diesem Hintergrund habe ich mich nach dem Stern-Artikel über Molau und Ravagli gefragt, wie ein Anthroposoph wie Ravagli es fertig bringt, einen Briefwechsel mit "so einem" zu führen. Bekannt war mir, dass dieser Briefwechsel stattgefunden hat und dass Ravagli eventuell daraus ein Buch machen wollte. Dass Ravagli kalte Füße bekommen hat, lässt sich gut nachvollziehen, denn seit Sommer steht Molau als Frontmann der NPD im niedersächsischen Wahlkampf und es gab einige dubiose Aktionen im Hinblick auf ein geplantes "Waldorf-Schullandheim". In diesem Klima eine solche Publikation vorzulegen, hätte mit Sicherheit einen ziemlichen Wirbel entfacht und es lässt sich wohl unschwer erraten, wie die Kritiker auf Ravagli losgegangen wären. Der Stern wusste es natürlich besser und schrieb: "In den Auszügen des Buches, die stern.de vorliegen (..)vertritt Ravagli zwar ausdrücklich die Ansicht, dass Nationalismus und Waldorf-Ideale nicht vereinbar seien. Dennoch sorgte er mit dem gemeinsamen Projekt dafür, dass Molau ein Forum für seine rechtsextremen Ansichten bekam."
Angesichts der Nichtveröffentlichung des Buches natürlich ein aberwitziger Vorwurf. NWA haut auf seinem Blog in die selbe Kerbe und weiß es noch genauer: "Ravagli verhindert, dass ein gemeinsam von ihm und dem NPD-Funktionär Andreas Molau verfasstes Buch in den Handel gelangt, dessen Publikation in einem anthroposophischen Verlag er selber zuvor in die Wege geleitet hatte." Aha, macht NWA am Ende noch gemeinsame Sache mit Molau? Woher aber hat der Stern oder woher haben die Kritiker das Manuskript? Man darf darüber spekulieren. Besser noch fragt man natürlich die Autoren des Artikels. Werden wir also erfahren, wie es kommt, dass bei Nerone über etwas diskutiert wird, was es eigentlich gar nicht gibt? Hat Molau etwa zur Begrüßung Heil Hitler gerufen? Oder gar den Holocaust geleugnet? Wo sind die Fakten?
Mit dem alten Johann Wolfgang Goethe möchte man sagen: "Mehr Licht!" Oder hat der Geheimrat (das klingt ja beinahe so wie "Geheimwissenschaft") doch etwas anderes sagen wollen auf seinem Sterbebett? Vielleicht: "mer licht... hier so unbequem.. ?" Im Gegensatz zu manchen Nazi-Würstchen war der Mann schließlich ein echter Frankfurter.


wundern geschieht immer wieder ...

Vergangen vergessen vorüber vergangen vergessen vorbei die zeit deckt den mantel darüber vergangen vergessen vorbei freddy quinn Als Deut...