Da schreibt Christoph Drösser 2002 in der Zeit auf die Frage, ob ein gewisses Zitat tatsächlich Bertholt Brecht zuzuschreiben ist:
"..die ganze Geschichte stimmt hinten und vorne nicht. Tatsächlich ist das berühmte Zitat wohl amerikanischen Ursprungs: Sometime they'll give a war and nobody will come - diesen von den Friedensfreunden aufgegriffenen Satz schrieb der Dichter Carl Sandburg 1936 in seinem Gedichtband The People, Yes. Um die Aussage in ihr Gegenteil zu verkehren, dichtete ein anonymer Autor die Zeile "... dann kommt der Krieg zu euch" dazu und montierte das Ganze vor eine Passage aus Brechts Koloman Wallisch Kantate. In der geht es aber überhaupt nicht um einen Krieg - sie ist dem österreichischen Revolutionär Koloman Wallisch gewidmet, der 1934 bei den Arbeiteraufständen ums Leben kam...."
Dass dies Zitat immer noch so verwendet wird, wie seinerzeit in den 80ern während der Raketendebatte die Befürworter einer Raketenstationierung es taten, spricht dafür, dass manche Menschen bis heute nichts dazugelernt haben. Das die Verunglimpfung von Pazifisten "normal" ist, darüber braucht sich der Mensch keinen Illusionen hinzugeben. Mir aber geht es inzwischen aber auch ein bisschen um die Frage, ob ich Rudolf Steiner tatsächlich in eine Pump-Gun-Lichtschwert-Fraktion nach Gronbach-Art einordnen muss. Sollte ich mich tatsächlich so vergaloppiert haben? Ich muss Heiner Geißler anrufen. Jetzt will ich es aber auch wissen.
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Dienstag, 23. Oktober 2007
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7 Kommentare:
Lieber Michael,
deine Hinweise zur Zitatgeschichte sind doch nix neues. Weiss doch jeder. Exakt darum habe ich es eben NICHT so zitiert, sondern unterschieden.
Schau halt nochmal genau hin.
Herzlich
Sebastian Gronbach
Wie wär's denn, wenn Sie ganz einfach Brecht auch zitieren würden, wenn Sie seinen Namen als Urheber angeben, anstatt Worte aus drittem Mund wiederzugeben?
Steiner zitieren Sie doch auch nicht irgendwie sinngemäß nach xy.
Der Nachteil besteht natürlich darin, dass Sie vorher lesen müssten, was Sie zitieren.
Hab ich doch, Sie Schlumpf.
Sogar, dass es "nach Sandburg" zitiert ist. Und das möglicherweise Brecht untergeschobene Zitat, habe ich eben _nicht_ als Zitat geschrieben.
Jetzt schauns halt genau nach.
Herzlich
Sebastian Gronbach
Sie zitieren einmal Sanburg und nennen das "Brecht, nach Sandburg", was aber mit Brecht gar nichts zu tun hat.
So dann zitieren Sie Brecht, aus einem Gedicht, das wiederum mit Krieg und mit Sandburg nichts zu tun hat.
Das wird auch nicht besser, wenn man mehrmals draufschaut und sie immer noch auf diesen Unsinn beharren.
wobei Sie natürlich auch nicht Sanburg zitieren, sondern eine deutsche "Version", die vermutlich auf Sanburg zurückgeht, keineswegs aber wörtlich oder korrekt übersetzt.
Dies nur zur Vollständigkeit.
Falls Sie aber bei Sanburg ein Brecht-Zitat entdecken, noch dazu mit den von Ihnen wiedergegebenen Worten, veröffentlichen Sie doch einen Sensationsbericht über die Blindheit der Literaturgeschichte in ihrem Krieger-Blog.
@anonym
Sandburg!
@Ortograph
Allerdings. :-D
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